Unter dem Motto: „Der Segen geht weiter“ feierte das Werk Rückblick und Neuaufbruch am 15. Oktober 2022

ein “Mithineinnehmen” von Anette Böhm

 

„Wo waren Sie vor 40 Jahren- wo war ich vor 40 Jahren?“ Traudel Krause, die langjährige Leiterin von Stufen des Lebens, zusammen mit Sabine Kasten, die die erkrankte Damaris Friedrich vertrat, stimmten die Jubiläumsgäste zu Beginn des Gottesdienstes auf einen Rückblick in die eigene, die politische, aber auch die gesellschaftliche Vergangenheit der letzten 40 Jahre ein. Und nicht zuletzt auf die letzten 40 Jahre von Stufen des Lebens und deren Beginn damals mit der Gründerin Waltraud Mäschle in Willsbach. Der Gottesdienst und die anschließende Feier wurde via YouTube per Livestream weltweit übertragen (noch bis Ende November zu sehen).

 

40 Jahre – eine biblische Zahl

40 Jahre zogen die Israeliten durch die Wüste, 40 Tage und Nächte war Mose auf dem Berg Sinai und 40 Tage verbrachte Jesus in der Wüste. Die Zahl 40 ist eine biblische Zahl des Neubeginns, der Besinnung und des Neuaufbruchs. Traudel Krause erzählte aus dem eigenen Leben und von den Kursen bei Stufen des Lebens, die damals so entscheidend waren für etliche Meilensteine ihres Werdegangs. Und sie schließt ab mit dem Satz: „Es stimmt, alles deckt sich mit meinem Leben“. Über allem steht: Gott sagt Ja zu mir“. Immer wieder veränderten Impulse von Stufen des Lebens ihr eigenes Leben.

Was so klein wie ein Senfkorn vor 40 Jahren mit Waltraud Mäschle begann, wurde zu einem großen Baum mit vielen Ästen. Beim heutigen Jubiläum lädt Traudel Krause ein zum Buch „40 Impulse“ von Menschen, die Stufen des Lebens erlebt haben, kennen und schätzen.

 

Persönlich erlebt

Traudel Krause berichtet, dass die Kurse im Lauf der Jahre in alle Welt gingen. Gott fand immer wieder einen Weg für sein Werk. 40 Jahre Stufen des Lebens bedeutet, sich an die Sternstunden der Segensspur Gottes zu erinnern und darüber ins Loben und Staunen zu kommen. Ein Fest feiern bedeutet neu aufzubrechen. Sie zitiert die neue Leiterin von Stufen des Lebens, Damaris Friedrich, die das WHY (WARUM?), den Grundgedanken dieses Werkes so beschreibt: „Wir geben Raum, sich selbst und Gott zu begegnen, damit Sehnsucht nach erfülltem Leben geweckt und Gottes Liebe existenziell erfahren wird“.

 

Großer Dank

Dekan Matthias Bauschert (Kirchenbezirk Weinsberg-Neuenstadt erinnerte daran, dass Gott sein Volk Israel immer versorgte und zieht den Vergleich zu Stufen des Lebens. Auch das Werk wurde immer wieder versorgt mit neuen Kursen, mit Mitarbeitern, ja mit dem Segen Gottes, der weiter geht. Natürlich gab es Durststrecken, wie beim Volk Israel auch, aber Gott gab immer so viel wie nötig war. Er schenkte Menschen, die Verantwortung mit übernahmen, die Arbeit unterstützten und mittrugen – auch finanziell. Und auch mit Ideen und Fantasie, die weiterführten. Darum heute der Fest- und Dankgottesdienst. Er wünscht Stufen des Lebens, dass Gott das Werk weiter begleite und wachsen lasse, was vor 40 Jahren durch die Gründerin Waltraud Mäschle begonnen wurde.

 

Überraschung

Was Traudel Krause nicht wusste: ihr damaliger Vikar in Hausen/Zaber, der heutige Prälat und Reginoalbishof für Nordwürttemberg Ralf Albrecht, zu dem sie mit ihrem Mann Pfr. i.R. Roland Krause ein sehr herzliches Verhältnis hatte, hielt eine Überraschung für sie bereit: Er überreichte ihr für ihre Verdienste bei Stufen des Lebens die Johannes-Brenz-Medaille der Landeskirche Württemberg. Mit sehr persönlichen Dankesworten bezeichnete er sie als Inspiratorin, Praktikerin und Kreatorin, deren Herz voll und ganz für Stufen des Lebens schlug und noch immer schlägt. Er betonte, dass sie in ihrer Art Menschen zu begeistern, „gewinnend Grenzen“ überschreitet. Auch er bestätigte, dass er in der Zeit als Vikar Stufen des Lebens erlebt hat und das große JA Gottes alles trägt.

 

Mit gemeinsamen Liedern und Gebeten, die von Mitgliedern des Kuratoriums von Stufen des Lebens gesprochen wurden, fand der Gottesdienst seinen Abschluss und draußen auf dem Kirchplatz war bei kleinen Köstlichkeiten, die viele treue und fleißige Hände bereitet hatten, Zeit zur Begegnung. Man spürte die Freude miteinander unterwegs gewesen zu sein und weiter miteinander unterwegs zu sein.

 

Das Feiern geht weiter – Stufen des Lebens und der Löwenzahn

Für die anschließende Jubiläumsfeier war die neue Leiterin von Stufen des Lebens, die an Corona erkrankt war, per Video live zugeschaltet. In ihrem Impuls sprach sie über den Löwenzahn, den sie als Pflanze und mit Bildern und Trailern der früheren Kindersendung „Löwenzahn“ uns bildlich vor Augen führte. Entstanden aus einem kleinen Samenschirmchen, das tausendfach durch die Luft fliegt, schafft er es durch die verschiedenen Böden durchzubrechen und aufzugehen. Auch wenn kein guter Boden da ist. Sie zieht den Vergleich zum Sämann im biblischen Gleichnis, der einfach unermüdlich überall hin sät, egal welcher Boden. Er vertraut darauf, dass der Samen aufgeht. Genau wie der Löwenzahn. Er ist auffallend leuchtend, vielfältig, stark und schön und auch als Marmelade oder Tee zu genießen. In Form der Pusteblume, hat auch Stufen des Lebens als Zeichen des Festes den Löwenzahn gewählt und damit das Fest angekündigt: „So wie die Samen der Pusteblume, wollen wir uns von Gottes Wind weitertragen lassen“, betonte Damaris Friedrich.

 

So ein Samenkorn ist vor 40 Jahren aufgegangen und hat sich über die Jahre, auch durch Widerstände gedrückt, ausgebreitet, ist aufgefallen und hat geleuchtet. Viele dieser Blüten zusammen machen ihre Leuchtkraft aus. Er ist so zäh, weil die Wurzel sehr treu und zuverlässig ist. Der Milchsaft steckt von der Wurzel bis zur Blüte überall drin und gibt ihm die Kraft für seine Bestimmung. Diese Beschaffenheit ermöglicht es ihm, an vielen Standorten aufzugehen. Sowohl im Schatten, als auch in der Sonne und auf jedem Boden, sogar Asphalt. Und er ist sogar sehr nahrhaft und auch als Heilkraut bekannt.

 

Verwandlung und Aufbruch

Ist nicht Stufen des Lebens so wie ein Löwenzahn? Die Kurse und Angebote sind nahrhaft für Seele und Geist. Und heilsam, sie schützen und stärken uns, um gesund zu bleiben. Weil Gottes Geist, seine Kraft als Lebenselixier hindurchfließt. Er bringt uns zum Leuchten im Miteinander.

Der Löwenzahl lebt auch davon, dass er sich verwandelt und hinausfliegt. Es ist in ihm angelegt zu blühen und zu leuchten, sich auszubreiten und zu vermehren – an andere und ferne Orte und auch gleich nebenan. Dazu gehört es für ihn, sich zu verwandeln und loszulassen. Und es braucht die Pustekraft des Windes, die Pustekraft Gottes. Er trägt die DNA des Löwenzahns weiter, das was den Löwenzahn ausmacht. Das Herzensanliegen, den Auftrag. So wünschen wir es uns auch für Stufen des Lebens – dass unser Herzensanliegen, Menschen einzuladen, Gott kennenzulernen – weitergetragen wird.

 

Der Segen soll weitergehen

Das JA Gottes soll hinausgetragen werden. Dafür will Damaris Friedrich mit allen von Stufen des Lebens aufbrechen und sich verwandeln lassen von Gott, um „weiterfliegen“ zu können. Auch die anderen sollen wachsen und schmecken dürfen, dass Gott sie nährt. Dafür will sie sozusagen mit allen „die Schwingen ausbreiten“. Sie freute sich über ihr Lieblingslied „Breite meine Schwingen aus“, das Frieder Gutscher im Anschluss mit allen Gästen anstimmte.

 

Visionen und Träume

Im weiteren Verlauf der Jubiläumsfeier schildern etliche Mitarbeiter ihre Vision vom Weitergehen in die Zukunft mit Stufen des Lebens. Immer wieder unterbrochen von den beliebten Liedern von Frieder Gutscher folgten weitere Programmpunkte. Michaela Bertsch stellte in einer Art „Show-Cooking“ dar, wie Löwenzahnmarmelade entsteht und was das mit uns bei Stufen des Lebens gemeinsam hat. Die Marmelade aus dem Löwenzahn, konnten einige Gäste sogar als Fingerfood kosten.

 

Am Ende wirbt Hans-Martin Steffe mit dem neu erstellten Spendenflyer um Unterstützer im Gebet und finanziell für das weitere Bestehen des Werkes, das nun in der „Verjüngungs- und Aufbruch-Phase“ natürlich auch mit größerem Aufwand an Mitteln zu rechnen hat.

So ging ein schönes, gemeinsames, den Blick auf Gott richtendes Fest zu Ende – dankbar für alle, die tatkräftig mitgeholfen haben, dankbar, dass Gott mit uns ist.