Stufen aufs Ohr

Entrümpeln für das Neue

Stufen.aufs.Ohr  Februar 25 Nr. 1 von Christina Stadelmann

Lange habe ich das Projekt vor mir hergeschoben, jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. In den nächsten Wochen und Monaten steht mir eine große Aufgabe bevor: unser geplanter Hausumbau. Doch bevor etwas Neues entstehen kann, muss ich erst entrümpeln. Ausmisten, Schränke leeren, alte Sachen aussortieren, mich von Dingen trennen, die ich lange aufgehoben habe – vielleicht, weil sie schöne Erinnerungen beinhalten, vielleicht, weil sie mal wertvoll waren, vielleicht aber auch einfach nur aus Gewohnheit. Es fällt mir nicht leicht, Altes loszulassen, aber ich weiß: Nur wenn der Raum frei ist, kann etwas Neues entstehen.

 

Genau daran erinnert mich die Geschichte der Tempelreinigung in Matthäus 21, 12-17. Gleich in den ersten beiden Versen heißt es dort: “Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stände der Taubenkrämer. Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen; ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle!”

Wir begegnen hier einem energischen, ja fast schon einem aggressiven und zornigen Jesus. Er betritt den Tempel in Jerusalem und sieht, dass dort nicht mehr Gottes Gegenwart im Mittelpunkt steht, sondern Geschäfte, Ablenkung, vielleicht sogar Ausnutzung. Also räumt er auf! Er wirft die Händler hinaus, stößt die Tische um und macht Platz für das, was wirklich zählt: die Begegnung mit Gott.

 

Auch mein Inneres ist ein Tempel, mein Herzenstempel. Wenn ich ehrlich bin, hat sich auch dort über die Jahre einiges angesammelt, was eigentlich gar nicht dorthin gehört. Es hat sich in den Ritzen meiner Seelenfalten eingenistet… Sorgen, Hetze, Dinge, die mich ablenken, statt mich Gott näherzubringen… Ich glaube, dass Jesus auch in meinem Leben aufräumen möchte – nicht, um mir etwas wegzunehmen, sondern um Platz für seinen Frieden, seine Liebe und seine Gegenwart zu schaffen. Bin ich bereit dazu, Altgewohntes und Liebgewordenes aufzugeben?  

 

So wie ich jetzt unser Haus entrümple, will ich auch mein Herz neu ordnen. Ich möchte loslassen, was mich belastet, und Platz machen für das, was Gott schenken will. Vielleicht kostet es mich Überwindung, vielleicht fühlt es sich erst ungewohnt an – aber ich weiß: Es lohnt sich.

Wer macht mit?

 

Eine gesegnete Woche wünscht Christina Stadelmann, Grünwald

Hoffnung

 

Stufen.aufs.Ohr Januar 25 Nr. 4 von Christine Sommer

In einem Vortrag habe ich diese Woche die Frage gehört: welche Hoffnung vermittelst Du ganz konkret.

Wer Hoffnung hat ist zuversichtlich. Es ist eine innere Überzeugung bzw. Erwartung, dass das Gewünschte eintritt.

Das kann sich auf ein ganz bestimmtes Ereignis beziehen – also z.B., dass es einem morgen gesundheitlich besser geht. Hoffnung ist aber auch eine grundliegende positive Ausrichtung auf die Zukunft.

Das Gegenteil der Hoffnung, also die Hoffnungslosigkeit bedeutet Resignation, Depression oder Angst.

Wer Hoffnung hat, lässt sich nicht so schnell entmutigen und sucht auch selbst nach Möglichkeiten, wenn Hindernisse auftreten. Wer keine Hoffnung hat, gibt auf.

Studien haben gezeigt, dass die Hoffnung auf einen guten Notendurchschnitt bzw. ein erfolgreiches Studium auch zu besseren Ergebnissen führt. Hoffnung wirkt sich positiv auf Leistungen bei Sportlern aus. In der Medizin ist vielen die Bedeutung der Hoffnung für den Genesungsprozess bekannt und bewusst.

Paulus schreibt in 1. Korinther 13, 13 „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe.“ Davor steht, dass wir jetzt nur stückweise erkennen, nur undeutlich sehen können. Hier brauchen wir den Glauben und die Hoffnung, um die Lücken zwischen der Erkenntnis zu schließen.

Glaube, Hoffnung und Liebe hängen eng zusammen. Ob ich in einem Satz sage: „ich glaube“ oder „ich hoffe“ hängt von meiner Tagesform ab. Wenn Zweifel hochkommen und mein Glaube nicht bombenfest ist, kann ich immer noch hoffen.

Als Christen sollten wir Hoffnung haben, sollten wir eine grundsätzliche positive Einstellung zur Zukunft haben in dem Glauben, dass Gott es gut mit uns, dieser Welt und ganz konkret mit unseren Mitmenschen meint.

Diese Hoffnung an andere weiterzugeben ist auch Liebe. Sie ermutigt andere. Jesus sagt „Ihr seid das Licht der Welt“. Ich verstehe das auch als Auftrag Hoffnung zu verbreiten. Ich wünsche mir von anderen als jemand wahrgenommen zu werden, der in positiver Erwartung lebt.

Deshalb finde ich die Frage spannend, an welchem konkreten Punkt ich eine Hoffnung vermittle, die für andere spürbar ist.

Seien Sie fröhlich in der Hoffnung

Ihre Christine Sommer

Und es  begab sich…

 

Stufen.aufs.Ohr Januar 25 Nr. 3 von Isabel Prinzessin zu Löwenstein

Wie hast du Weihnachten dieses Jahr erlebt?  Wurde ich neulich gefragt.

Neben der Freude über und mit der Familie, gab es unerwartete weihnachtliche Momente schon vor Weihnachten.  So zum Beispiel beim Auslegen des Weihnachtsbodenbildes für geöffnete Kirchen in der Providenzkirche, mitten in Heidelberg.

Als ich das erste Mal hingefahren bin, um aufzubauen, kam ich einfach nicht durch, auch nach mehrmaligen Versuchen nicht. Ich entschied, nach Hause zu fahren. Einesteils verärgert, andererseits: vielleicht war das nicht der richtige Augenblick?

Eine Woche später ergab es sich, mein jüngster Sohn war schon in Heidelberg, und auch seine mexikanische Freundin. Irgendwie spürte ich: jetzt war der Moment zum Aufbauen. Die Freundin kam mit, wir konnten direkt bis vor die Türe, fahren.

Zusammen bauten wir das Bodenbild auf und ich freute mich an ihrer Begeisterung, ihrem feinfühligen Mitgestalten.

Und es begab sich…Der erste Betrachter, der kam, war ein Spanier. So konnte die Freundin meines Sohnes ihm den Weg erklären.

Und es begab sich…. Es kam eine Frau, die andächtig das Bodenbild betrachtete und Steine etc. in die große Krippe im Altarraum ablegte, nicht in die von uns erdachte. Wir kamen darüber später ins Gespräch, in dem sich herausstellte, dass unsere Krippe nicht als Krippe angesehen werden würde.

Gemeinsam überlegten wir, wie wir sie kenntlich machen könnten: der Stern brauche einen Schweif, meinte die Frau.  Tatsächlich hatte ich noch Papier zum Schneiden. Aber eine Schere? Die Frau hatte eine Nagelschere bei sich und so entstand ein neuer Stern und damit die Sichtbarkeit einer Krippe.

Und es begab sich….die Pfarrerin der Gemeinde interessierte sich für das Boden Bild und überlegte auch die Krippenfrage. Sie empfahl eine Art Futterkrippe, wie sie vor dem Altar stand, einzubeziehen und alle Beteiligten bauten mit auf, stellten zusammenund strahlten über das, was entstanden ist.

Und es begab sich…. Voller Freude und Dankbarkeit konnte ich nur staunen über das, was Gott gemacht hat aus den Anstößen zu Seiner Zeit. Deswegen sollte ich die Woche vorher nicht aufbauen? Das waren für mich weihnachtliche Momente.

So kam ganz viel in Bewegung in diesem Weihnachtsbodenbild. Die Sterne mit der Zusage „Friede sei mit dir“, waren ganz schnell aufgebraucht. Die Krippe füllte sich mit allem, was die Menschen zu Jesus gebracht haben.

Ich wünsche auch Ihnen und Euch immer wieder weihnachtlich-heilige Momente, in denen spürbar ist, wie sehr Gott führt, die rechten Zeitpunkte kennt, Aushalten und Abwarten, auch Umwege sich gelohnt haben.

Und es wird sich begeben….

Friede sei mit dir!

Das wünscht von Herzen, Isabel  Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg

Die Abenteuer des kleinen Jesus

Stufen.aufs.Ohr – Januar 25 Nr. 2 von Hans-Martin Steffe

Zurzeit hüten wir einen Schatz von 80 Bildern in unserer evangelischen Kirche und unserem Gemeindehaus in Linkenheim. Sie bilden die Ausstellung: Das Evangelium nach dem heiligen Lattier. Gérard Lattier hat diese Bilder zu Geschichten der Evangelien zu malen und zu erzählen begonnen, als er 68 Jahre alt war. Und er malt immer noch Bilder der Evangelien mit inzwischen 87 Jahren.

Vor einer Woche habe ich eines der Bilder im Gottesdienst in der Predigt aufgenommen.
Es heißt: „Die Abenteuer des kleinen Jesus“. Das Evangelium für den zweiten Sonntag nach dem Christfest ist in unserer Bibel sachlicher und nüchterner überschrieben: „Der zwölfjährige Jesus im Tempel“. Aber Gérard Lattier formuliert fetziger: „Die Abenteuer des kleinen Jesus“.
Jesus sieht auf diesen Bildern eher wie ein Siebenjähriger aus mit kindlichen Zügen, einem Schnuller um den Hals und einem Teddybären am Armgelenk.

Gérard malt erzählend und erzählt malerisch: „Man weiß nicht sonderlich viel von der Kindheit Jesu. Er soll, scheint’s immer brav gewesen sein. Aber trotzdem: eines Tages war er für drei Tage verschwunden! Seine armen Eltern sind total aus dem Häuschen. Sie suchen ihn überall. Nach drei Tagen verrückt vor Angst, finden sie ihn endlich wieder. Er ist im Tempel mitten unter den Schriftgelehrten. Er diskutiert mit ihnen – und er verblüfft sie mit seiner frühen Weisheit.“

Von den vier comicartigen Bildern zur Geschichte in vier Szenen ist das dritte besonders provozierend. Maria aufgelöst in Tränen und voller Panik im ersten Bild, steht jetzt gelöst da, weint nur noch aus Glück über den wiedergefundenen Sohn und lächelt. Aber Josef ist sauer, schwingt einen Gürtel über dem Knaben: „Er schüttelt seinen Sohnemann und sagt zu ihm: ‚Du verflixter Lausebengel! Hättest du uns nicht sagen können, wo du hingehst? Deine Mutter ist schier wahnsinnig vor Unruhe. Wenn du sie noch weiter so in Panik jagst, dann bringst du sie noch um!‘“ 

Zum krassen Kontrast erscheint Jesus in den Bildern dieser Geschichte wie eine Ikone vom Segnenden Christus. Im letzten Bild erlöst er Maria von ihren Sorgen und entwaffnet Josef, denn der kleine Jesus lächelt und sagt: „Warum macht ihr euch den Sorgen um mich? Ich bin doch hier im Haus meines Vaters.“

Bis zum 24. Januar ist das Bild im Original noch zu sehen. Ab dem 25. Januar haben wir eine neue Ausstellung mit den Evangelienbilder von Gérard Lattier zu Passion, Ostern und Pfingsten.
Herzliche Einladung nach Linkenheim ein paar Kilometer nördlich von Karlsruhe gelegen
und liebe Grüße

Ihr und Euer Hans-Martin Steffe

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