Hier der ganze Newsletter Mai newsletter mai 25
Geduld. Die brauchte ich heute. Und hatte sie nicht.
Kennt ihr das?
Die Festplatte meines Computers ist beschädigt und so gab ich ihn vor dem
Wochenende beim „Computer-Doktor“ ab. Mindestens eine Woche dauert die
Diagnose-Stellung. Ich dachte, ich bin gut vorbereitet. Habe die Daten nochmals
extra auf eine Festplatte gespielt, so dass ich rankomme und meine Sachen weiter
bearbeiten kann. Bin also gut gerüstet, um meine Sachen vor dem Urlaub
fertigzustellen. Heute Vormittag dann im Büro: Den Laptop meiner Tochter dabei, ein
Ladekabel und die Festplatte mit meinen Daten. Los gehts.Und gar nichts ging los. Von den 2 Ladekabel, die ich mitgenommen hatte, passte
keines. Das Passwort wusste ich plötzlich nicht mehr und erreichte den ganzen
Vormittag über weder meinen Mann noch meine Tochter, um eines zu bekommen.
Der Zugang zum Laptop blieb mir verschlossen.
Dann schloss ich die Festplatte an die Computer im Büro an. Doch ich bekam
keinen Zugriff darauf. Es ging nichts und ich merkte, wie die Frustration in mir immer
größer wurde. Irgendwann musste dann doch die Schokolade herhalten.
Normalerweise brauche ich bis zum Mittag kein Essen, aber nun in der
Unzufriedenheit wurde das Hungerbedürfnis immer sichtbarer, spürbarer…
Ich brauchte etwas.
Ich hatte Hunger… nach… ja, welches Bedürfnis tauchte da eigentlich auf?
Irgendwann entschied ich, dass das hier keinen Sinn hat und fuhr nach Hause.
In der „Stille des Autos“
, beim „so vor mich hinfahren“
, strömten dann die Gedanken,
Gefühle und Fragen.
Keine Geduld… was ist denn „Geduld haben“?
Geduld brauchen wir, wenn es nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben.
Geduld haben beginnt mit dem Loslassen meiner Vorstellungen.
Das „noch kurz was einkaufen“ dauert länger, weil sich eine lange Schlange an der
Kasse gebildet hat. Das Hausaufgaben machen mit der Tochter zieht sich hin, weil
sie nicht versteht, wie die mathematische Regelmäßigkeit des Dividierens zu
verstehen ist. Die Dinge flutschen nicht so, wie wir uns das gedacht haben.
Aber warum ist das so problematisch für uns?
Weil uns die Kontrolle aus der Hand gleitet… Wir unsere Pläne nichts so
durchführen können, wie wir wollen und etwas lassen müssen… denn die
Zeit läuft ja weiter…
Mit dem Loslassen kommt das Überlassen.
Ich muss mein Anliegen jemand anderen oder etwas anderem überlassen. Jemand
anderes hat es in der Hand. Es ist plötzlich nicht mehr (nur) in meiner Kontrolle. Und
oft kommt dann eine Sorge oder sogar Angst – die tiefer sitzt. Manchmal sogar so
tief versteckt im Dunklen, dass ich sie gar nicht erkennen kann.
Die Angst, was, wenn meine Tochter es NIE verstehen wird, wie wird sie ihr Leben
gestalten, … wird sie es gut haben?
Und schon bin ich bei der Frage aus dem Abrahams- Kurs:
Ob Vertrauen sich lohnt?
Oder wie im Beten-Kurs wippe ich hin und her zwischen Glauben und Zweifeln.
Es hat mich irritiert, dass es mir heute so schwer fiel geduldig anzunehmen, dass
mein Vormittag anders lief. Geduldig zu warten, bis sich meine Tochter mit ihrem
Passwort bei mir meldete. Loszulassen, was ich diese Woche so geplant habe und
mich Gottes Führung zu überlassen.
Das ist nicht immer so.
Es hat mich irritiert, wie unzufrieden ich wurde und plötzlich ein ganzer Schwall von
Gefühlen an „ich werde ungerecht behandelt…
“ hochkamen…
Bei so einem kleinen, unscheinbaren, nichtigen (Computer-) Problemchen…
Diese Gefühle und Gedanken will ich nicht klein machen und wegschieben… es ist
ja interessant, was sich mir da heute aus meinem Inneren zeigte und ich fragte Gott:
„Sag mal, was ist denn mit mir los? Was brauche ich gerade von dir, Jesus und von
mir selbst?“
Und gleichzeitig hat es mich auch daran erinnert:
Wer hat mein Leben in der Hand?
I h l b d ill l bIch glaube und vertraue, will glauben,
Gott hat es in der Hand.
Bin ich bereit zu akzeptieren, wenn es anders läuft als ich es plante, wollte, gedacht
habe zu brauchen?
Ja – eigentlich schon… mit Zweifel und Vertrauen…
Ich betete im Auto eines der Gebete, die mich begleiten – mit Franz von Assisi:
… denn wer sich hingibt, der empfängt, wer sich selbst vergisst, der findet, wer
verzeiht, dem wird verziehen und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben…
Ich möchte NICHT festhalten an dem, wie ich Dinge denke und will –
sondern ich WILL festhalten, dass Gott mich versorgt, mich findet und mir Leben
gibt.
Deshalb möchte ich loslassen, mich überlassen,
dem, in dessen Händen ich mich, meine Familie, Stufen des Lebens – diese Welt –
glauben und anvertrauen will.
Immer wieder.
Trotz Angst, Zweifel, Problemen, und kleinen Widrigkeiten.
Seid gesegnet mit Glaube und Vertrauen, mit Loslassen und Überlassen
behütet in Gottes Händen,
Eure Damaris Friedrichnewsletter mai 25