Fast schon zu „christlich-klischeehaft“, dass ich nach dem letzten Newsletter mit dem Titel „Krisennn….“ nun einen versende mit dem Titel „HOPE…Hoffnung“. So schnell geht das im echten Leben oft nicht.

Mir geht es tatsächlich gar nicht leicht mit diesem Titel und doch wollte ich ihn nehmen, weil er mir beim Nachdenken in den Sinn kam (HOPE ist Leitthema beim Willow-Leitungs-Kongress in Karlsruhe Anfang März) und ich mich dem auch stellen möchte. Und das Thema Hoffnung tauchte bei mir auch schon im Januar bei einer Fortbildung des Schuldekanats zum Thema „Hoffnungsgeschichten des Kirchenjahres“ mit unseren Bodenbildern für geöffnete Kirche auf.

Hoffnung – ein wichtiges, aktuelles Thema – steht der Krise gegenüber.

Ich finde es gerade schwer, Hoffnung zu haben und sie im Herzen zu bewahren:

Hoffnung, dass Kriege aufhören, wir einander wieder hören können und in unserer Gesellschaft wieder mehr zusammenfinden. Hoffnung, dass Neues beginnt und wächst in unseren christlichen Kreisen.

Die Krisen und Probleme habe ich viel schneller vor Augen. Diese fühle ich viel stärker und präsenter als die Hoffnung.

 

Doch wenn ich an März und den Frühlingsanfang denke, dann sehe ich die Krokusse, die leuchtend aus der Erde herausblitzen.

Neues, freudiges Leben das sich zeigt.

Neues, freudiges Leben, das durchbricht durch das Dunkel der Erde, durch die Kälte – der Sonne entgegen.

Neues, freudiges Leben, das mich inspiriert und anlächelt.

Tatsächlich schenkt mir diese kleine Krokusblüte, die bisher oft nur aus der Erde herausblitzt, Hoffnung und Freude, ja, zaubert ein Lächeln in mein Gesicht.

 

Sie erinnert mich daran, dass unser Schöpfer im Himmel wirkt und „die ganze Welt in seinen Händen hält.“

Das haben wir auch letztes Wochenende bei der Schulung in Nürnberg mit dem Kurs „Durch Krisen reifen“ miteinander gesungen: das alte Gospel-Lied „He’s got the whole world in his hands.“

 

Oft kennen wir es aus unseren Kindertagen oder singen es gern mit Kindern. Doch es hat einen so tiefen Ursprung als African-American Gospel-Song. So einfach und eingängig es auch ist – so tief kann diese Liedzeile in uns wurzeln und Freude schenken –

wenn dieses Samenkorn „Gott hält die ganze Welt in seiner Hand“ auf fruchtbaren Boden in mir fällt und aufgeht. Denn dann kann ich weitergehen auf meinem Weg und auf dem Weg mit anderen.

Wenn ich meine Hand in Jesu Hand lege und mich von ihm gehalten weiß – dann kann ich, wie David in Psalm 23 betet, durchs finstere Tal gehen und die Furcht immer wieder verabschieden.

Dann entdecke ich immer wieder Hoffnung, im Kleinen und im Großen, im Schweren und im Leichten. Dann kommt die Hoffnung immer wieder durch – auch wenn sie mal vergangen ist, auch wenn sie mal niedergetrampelt wurde.

So wie der Krokus jeden Frühling wiederkommt, so blüht auch die Hoffnung immer wieder auf – denn sie lebt in und mit Jesus Christus in uns.

Leichter gesagt, als gelebt.

Aber wahr.

Die Hoffnung ist stark.

Und ich darf Vertrauen, dass Jesus meine Hand hält.

 

Deshalb bin ich DANKBAR für die kleinen, feinen Erinnerungen wie so ein Krokus, ein Vogelgezwitscher, ein lächelnder Mensch, ein Wort Gottes, eine Berührung von ihm – und Seiner Zusage: Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.

Da blitzt die Hoffnung farbenfroh durch.

 

Mit diesem Hoffnungswort im Herzen grüße ich euch und gehe hoffnungsvoll die (neuen) Wege, die Gott mich und uns führt.

Seid gesegnet mit SEINER HOFFNUNG,

Eure

Damaris Friedrich