Hat sie sich da etwa vertippt oder ist sie auf der n-Taste hängengeblieben?

Und dann auch noch dasselbe Bild wie beim letzten newsletter! 

Hat sie vergessen es auszutauschen? Das passt doch überhaupt nicht zur Überschrift…“

 

Nein – war Absicht. Beides.

 

„Ich krieg‘ gleich die Krise“ – so mein dramatisches End-Teenie-Ich in verschiedenen Situationen – etwas theatralisch und eigentlich mehr Ausdruck dafür, dass ich gleich voll genervt bin…

„Ich hab‘ ne Krise! – oder – Ich bin in ’ner Krise!“ – so Ich mit Anfang 20, als sich irgendwie Lebens- und Glaubensfragen in mir füllten, Raum einnahmen, mich teilweise gefangen nahmen.

Irgendwann entdeckte ich dann diese Bedeutung aus dem Chinesischen, die bei uns auch im Eliah-Kurs vorkommt: Krise = Chance

Da fühlte ich mich dann mit 30 reif und weise 😜…

Und nun kommen wir seit einigen Jahren als Gesellschaft, als Land, als Welt gerade von einer Krise in die andere, ohne dass die eine überhaupt aufgehört hat.

Deshalb die vielen „nnnnnn…“! Momentan nimmt dieses Wort wie kein Ende.

Krise gehört zum Leben anscheinend dazu. Manchmal können wir es nicht mehr hören! Aber anscheinend müssen wir uns daran gewöhnen, in der Krise zu leben, mit Krisen zu leben.

Krisen als Normalzustand des Lebens?

 

Ich glaube, es sind mehr von uns als wir denken, bei denen Krise ein Normalzustand ist, während andere von uns auch kleine oder große Pausenzeiten zwischen Krisen hatten oder weniger Krisen oder nur kleine Krisen…

Im Vergleichen empfinden und bewerten wir manch eigene Krise oder die anderer auch mal als „nicht so schlimm“ – und doch glaube ich kennen wir sie alle.

 

Jetzt taucht dieses Wort ständig auf – in allen möglichen Kontexten.

Doch wie gehen wir damit um? Wie reagieren wir?

Blenden wir es aus? Verharmlosen wir es? Negieren wir die Krise?

Oder stürzen wir hinein und lassen die Krise unseren Geist ummanteln?

 

Ich spüre die Krisennnnn. Bei mir. Bei uns. Bei Stufen des Lebens. In unseren Kirchen. In unseren Orts-Gemeinden. In unserem Land. In Europa. In der Welt.

Ich habe viele Fragen und kaum Antworten.

Hinter den Krisen stecken unsere elementarsten, tiefsten Bedürfnisse. Um die geht es letztendlich bei allem.

Und doch finde ich, bleiben wir bei Lösungsversuchen meist lange (oder immer) nur an der Oberfläche und schauen nicht nach, welche tiefen Bedürfnisse darunter liegen.

 

Ich nehme mich in den Krisen wahr – da wo ich tiefer suche, da wo ich anpacke, aufstehe und da wo ich bequem sitzen bleibe und hoffe, dass es ohne Anstrengung und Verzicht meinerseits vorbei geht.

Deshalb das Bild zur Jahreslosung von Karola Onken diesen Monat nochmal:

Das Kreuz in der Mitte.

Es sticht heraus.

Ich finde beides in ihm: Stärke und Schwäche.

Leuchtend als Hoffnungsträger und Kraftgeber.

Ort, an dem die Schwachheit von mir und uns Menschen einen Platz hat.

 

Das weiße Kreuz – als Zeichen der Schuldvergebung und des Neuanfangs

– möglich in und mit Jesus – für mein Tun und auch für mein Nichts-getan-haben.

Das weiße Kreuz – es fordert mich heraus, mein Kreuz auf mich zu nehmen – in der Krise tiefer zu schauen, mit anzupacken, zu verzichten, zu ringen, um ein Miteinander auf dieser Welt.

 

ALLES – kann zu diesem Kreuz gebracht werden, an dieses Kreuz geheftet werden – an den, der die Liebe selbst war und ist.

 

Mit dem Blick auf das Kreuz, möchte ich durch die Krise(nnnn) meines Lebens leben, zu dem die Krisen der Welt dazugehören.

Denn der Blick auf das Kreuz gibt mir Hoffnung,

dass da EINER ist, der bis zum heutigen Tag wirkt und eingreift – auf unerklärliche Weise – weil er diese Welt und seine Menschen so sehr liebt, dass er sogar seinen Sohn sandte, um uns zu retten!

Denn der Blick auf das Kreuz gibt mir Hoffnung,

dass ich AUS SEINER LIEBE und IN SEINER LIEBE immer wieder Kraft habe, tiefer zu schauen, aufzustehen, zu verzichten, neu anzufangen, andere zu lieben – so fremd sie mir auch  (geworden) sind.

 

So wünsche ich Euch, dass ihr, bei all dem Vielen, das gerade um uns passiert, SEINE HOFFNUNGSKRAFT und SEINE LIEBE für Euch immer wieder spürt.

 

Einen gesegneten Februar,

Eure Damaris Friedrich