Stufen aufs Ohr

Ostern – ganz anders!

Stufen.aufs.Ohr April 25 Nr. 4 von Isabel Prinzessin zu Löwenstein

Ostern – ganz anders.

So habe ich diese Passions- und Osterzeit erlebt.

Ganz anders. Und doch: ganz tief und lebensnah.

Ein Satz von Andrea Schwarz hat mich begleitet:

Wenn ich das Dunkel des Karfreitags wegnehme, wird Ostern ein bisschen weniger leuchten“.

Ich kenne das.

Erst wenn ich das Dunkel nicht ausblende, die schwierigen Zeiten und persönlichen Herausforderungen, sondern zulasse, erlebe ich sie als zum Leben, lebendig sein dazugehörig.

Dieses Jahr wurde unsere Kirche geschlossen.

Von heute auf morgen.

Für immer. Verriegelt. Keine Glocken mehr.

Das fühlte sich an wie Karfreitag.

Trauer. Sprachlosigkeit. Wut.

Und doch: Wieder habe ich erlebt, wie nah Karfreitag und Ostern beieinanderliegen.

Dass im Dunkeln das Licht schon wächst.

Denn Menschen kamen zusammen, ein Gottesdienstteam entstand.

Man traf sich nicht nur für Gottesdienste – sondern zum Beten, Zuhören, Austauschen, Hoffen.

Ein neues Miteinander entstand.

Auf der Suche nach einem Raum für unsere Passionsandachten, die wir auf keinen Fall ausfallen lassen wollten, fanden wir diesen Raum:

Einen leereren Kindergartenraum – hell, liebevoll, still.

Dort lag das Kreuz, auf einem blauen Tuch

Zeichen für Gottes Treue.

Auf der einen Seite des Kreuzes Dunkelheit. Auf der anderen Seite Blumen.

Blühendes Leben.

Dort hielten unsere Passionsandachten, Stille, Gebet, jeden Abend!

Und dazu läuteten die Glocken.

Niemand hatte es erwartet.

Aber sie klangen.

Einladend.

Menschen hörten sie –

Und kamen.

Einfach so.

Der Raum füllte sich

Mit Jung und Alt, mit Tränen und Lachen, mit Klage und Hoffnung.

Das Leben kehrte ein.

Sogar eine Auferstehungsfeier wurde möglich –

Am frühen Morgen, mit kleinem Feuer, mit gemeinsamem Frühstück.

Mit Licht.

All das, weil Menschen das Dunkel nicht verdrängten

Sondern offen blieben für das, was wächst.

Für den, der lebt.

Gott spricht:

Siehe, ich will ein Neues schaffen –

Jetzt wächst es auf –

Erkennt ihr´s denn nicht? (Jes. 43,19)

Ostern – ganz anders.

Und doch: ganz echt.

Ganz lebendig.

Ganz nah.

Und wie war es bei Euch und Ihnen?

Es grüßt österlich, Isabel Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg

Jeden Morgen neu

 

Stufen.aufs.Ohr April 25 Nr. 2 von Damaris Friedrich

Jeden Morgen ereignet sich im Kleinen Ostern: leuchtet der Ostermorgen in unser Leben hinein. Jeden Morgen drängt Gott aufs Neue alle Kälte und Dunkelheit zurück, wälzt den Stein vom finst`ren Grab und erschafft uns neue Zukunft.

So beginnt meine morgendliche Stille mithilfe der Lebensliturige – App.

Am Anfang waren mir diese Sätze fremd. Je öfter ich es höre, desto tiefer fällt es hinein, in meine Seele, mein Herz, mein Leben.

Ich genieße es mittlerweile, diese Sätze mitzusprechen und selbst zu sprechen. Ich merke, ich habe mich darin beheimatet. Darin liegt für mich Kraft und Hoffnung.

Jeden Morgen neu.

Ostern.

Nicht nur in diesen Wochen mit den 3 Feiertagen, an denen es uns ganz präsent wird – sondern jeden Morgen ereignet sich Ostern.

Jeden Morgen erschafft Gott neue Zukunft. Neue Chance zu leben. Der Stein zur Seite gerollt. Für mich liegt darin so viel Hoffnung.

Die Auferstehungshoffnung leuchtet auf, trotzt der Dunkelheit und des Todes, der Macht der Schuld, Trennung und Zerrissenheit.

Gottes Licht strahlt auf – wie am Morgen die Sonne.

An Karfreitag ist noch nicht zu sehen. Da heißt es, dass es dunkel wurde, die Erde bebte… eine Sonnenfinsternis…

Doch der Vorhang im Tempel zerreißt schon in diesem Moment. Für mich ist das ein Hoffnungszeichen Gottes noch vor der Auferstehung am 3. Tag, das er leise sendete, hinein in die Ohnmacht seiner Freunde: Der Weg ist frei zu mir, deinem liebenden Vater. Ich stehe mit offenen Armen da und warte auf dich, bereit, mich mit dir zu verbinden.

Jesus malte es als Bild:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben – ich in dir und du in mir. Ganz verbunden. Aus mir herauswachsend, von meiner Kraft tankend, Neues sprießen lassen. Frucht wächst.

In einem Lied von Johannes Hartl und Freunde singen sie davon, dass hinter den Wolkentürmen, dem grauen Nebel – für uns nicht sichtbar und doch da – die Sonne steht und leuchtet. Da ist. Auch an Karfreitag und jeden Morgen neu – wenn Gott den Rhythmus von Tag und Nacht in seinen Händen hält und die Sonne jeden Morgen wieder aufgeht.

Gehalten von ihm erleben wir Karfreitag, Ostern, unser Leben in dieser zerbrochenen Welt. Christus ist auferstanden. Unsere Hoffnung lebt. Schöne und gesegnete Feiertage wünscht euch Damaris Friedrich

Frohe Ostern!

Brannte nicht unser Herz…

Stufen.aufs.Ohr – April 25 Nr. 1 von Hans-Martin Steffe

„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“
Das ist der Monatsspruch für April. Das sagen die beiden Emmausjünger im Nachhinein.
Das ist ihnen aufgegangen, als Jesus das Brot nahm, dankte, es brach und es ihnen gab.
Da wurden ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander:
„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Weg und uns die Schrift öffnete?“

Ich bin der bekannten Ostergeschichte aus dem Lukasevangelium ganz neu begegnet bei unserer Ausstellung „Das Evangelium nach dem heiligen Lattier“.
Der hat die Geschichte in vier Bildern erzählerisch gemalt und malerisch erzählt.
„Zwei Männer sind auf dem Weg nach Emmaus. Es sind Weggenossen von Jesus. Sie denken an Jesus, der gerade gestorben ist. Wie der letzte Gauner an einem Kreuz. Sie sind in tiefem Schmerz, völlig durcheinander. Wo sie doch so überzeugt gewesen waren, nun würde die ganze Welt anders werden.“

Das hat Gérard Lattier gemalt. Die beiden Männer gehen nebeneinander her, den Arm dem anderen über die Schulter gelegt. Sie weisen jeder mit dem anderen ausgereckten Arm und ausgestreckten Zeigefinger nach oben, auf den leidenden Jesus. Der eine, wie Jesus das Kreuz schleppt, der andere wie er am Kreuz hängt. Jeder der beiden Freunde von Jesus mit einem Heiligenschein über dem Kopf. Sie gehören immer noch zu Jesus. Zwischen ihnen über ihrem Kopf aber ein gespaltetes Herz. Das ändert sich auch nicht, als ihnen der auferstandene Jesus begegnet. Den hat der Maler ohne Heiligenschein gemalt. Eben aus der Perspektive der beiden Jünger. Denn sie erkennen Jesus nicht. Sie empfangen ihn mit hängendem Mundwinkel.

Das dritte Bild zeigt verwandelte Jünger. Sie lächeln wie Jesus. Der hat für sie immer noch keinen Heiligenschein, aber zwischen ihnen und Jesus sind geheilte Herzen, nicht mehr gespalten. Das dritte Bild nimmt vorweg, was sie erst im Nachhinein erkennen beim Brechen des Brotes. Da erzählt der Maler und Erzähler, Versöhnungskünstler und Genießer Lattier:
„Das Mahl beginnt. Unversehens nimmt der Unbekannte das Brot und den Wein, bricht das Brot, gießt Wein in ein Glas und macht genau das, was Jesus beim Abendmahl gemacht hat. Und sie erkennen ihn: Es ist JESUS. Jesus ist auferstanden! Das ist kein Gespenst, so eines isst kein Brot und keine Wurst.“

Auf dem Bild ist der Tisch reich gedeckt. Die beiden Jünger haben ihre Arme und offenen Hände begeistert nach oben gerissen. Und Jesus hat einen Heiligenschein über dem Kopf. Denn ihre Augen wurden geöffnet. Und im Nachhinein erkennen sie: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Weg.“

Das wünsche ich uns, dass Jesus mit uns redet in der Passionszeit und durch das Fest der Auferstehung in seinem Wort und in seinem Mahl.

Bild von Gèrard Lattier

Text Hans-Martin Steffe, Linkenheim-Hochstetten

Auf das Herz kommt es an…

Stufen.aufs.Ohr  März 25 Nr. 5 von Traudel Krause

Ich war wieder einmal bei meiner Traurigkeit über die zunehmende Bedeutungslosigkeit der Kirchen in der Gesellschaft angekommen. Ja, das macht mir viel aus, wenn z.B. Kirchengebäude umgenutzt werden und Kirche immer unbedeutender wird. Schnell war mein Stufen aufs Ohr fertig. Aber kaum gespeichert, merkte ich, dass ich beim Leiden und Klagen nicht stehen bleiben will.

Genau rechtzeitig flattert ein Vortrag vom Theologen Fulbert Steffensky herein. Schon 2011 hat er es geschrieben zum Thema “Zukunft der Kirche“. Gleich einer der ersten Sätze hat mich tief erreicht. Er fragt: “Liegt ein Teil unserer Depression nicht in der falschen Annahme, es hätte einmal eine Zeit gegeben, in der der Geist Christi eine selbstverständliche Stätte in unserer Gesellschaft gehabt hätte, heute aber sei jener Geist verjagt und aufgegeben.“ Soweit das Zitat. Ich mag Fulbert Steffensky. Er hat es geschafft, meine Gedanken von der Bedeutung der Institution Kirche auf das zu lenken, was der eigentliche Schatz der Kirche ist. Wenn äußere Dinge an Bedeutung verlieren, bleibt am Ende das Eigentliche. Unwillkürlich musste ich an die Einheit von Stufen des Lebens denken, in der Jesus den Tempel reinigt. Unter dem ganzen Gebäude von Opfer und “Ich Muss Bausteinen“ liegt das Herz, liegt die Beziehung. Auf die Beziehung kommt es an, auf die Liebe. Das ist der Kern und der Schatz. Worin drückt sich der Schatz aus, wie wird die Beziehung gelebt. Darauf kommt es an. Das muss lebendig sein und pulsieren.

Bibel, Gebet und die Musik, sind ein Teil des Schatzes

Lieder sind gesungene Gebete. Sie sind die Muttersprache des Glaubens. Die Lieder berühren in mir eine andere Ebene, auch den Bereich der Emotion und der Schönheit. Die Musik und die Lieder lehren uns lächeln wenn wir singen „Narzissen und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide. Und sie lehren uns weinen, wenn wir singen: „Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir“.

Ein Satz von Fulbert Steffensky ist mir besonders wichtig: „Die alten Lieder und Gebete sind durch die Hoffnung und Tränen der Vorfahren gewaschen.“

Vor mir wurde geglaubt und der Ewige gepriesen und nach mir wird geglaubt werden.

Ich will lernen auf den großen Schatz der Kirche Jesu zu schauen, ich will den Geist Gottes bitten, meinen Blick auf das zu lenken, was direkt vom Himmel kommt. Jesu Gegenwart hier und heute, seine Zusagen und Versprechen und das Versprechen, dass Gott selbst alles vollenden wird.

Gottes Segen für die neue Woche wünscht

Traudel Krause

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